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Channel: Dr. Web » Ruth Schilling
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Google als neuer Trend im Webdesign? – Ein australisches Modelabel probiert es aus!

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Jeder kennt Google. Der Begriff „googeln“ als synonym für das Suchen (mit Google) im Web hat es ja schon lange in den Duden geschafft. Aber das spartanische Google-Layout als Webdesign-Trend? Eine solche Kuriosität ist mir beim Surfen auf australischen Websites untergekommen: Es geht um den Webauftritt des australischen Modelabels Ksubi (spricht sich „soobie“). Auf den ersten Blick kaum von Google zu unterscheiden. Das charakteristische Google-Logo wurde durch das schlichtere Ksubi-Logo ersetzt.

Was ist denn jetzt kaputt?

Meine erste Reaktion vor allem als ich von der Suchmaschine auf diese Seite geleitet wurde: „Was ist denn jetzt kaputt?“ Nachdem ich kapiert hatte, dass dieses Wunderwerk des Designs eine ganz ernstgemeinte Webpräsentation darstellen soll, schossen eine Menge Gedanken durch meinen Kopf. Erstens fragte ich mich, hält sich die Modemarke Ksubi für genauso berühmt wie Google – zumindest in Australien – denn ich hatte von diesem Label noch nichts gehört, das von drei Surfern (also echten, die auf dem Meer rumsurfen) gegründet wurde und auch nichts weiter verkauft als Jeans, Shirts und Sonnenbrillen. Oder dachten die Designer vielleicht, wo Onlinesurfer durchstarten, fühlen sich auch Wassersurfer wohl? – Und ja, inzwischen weiß ich, in USA ist Ksubi wohl schon ganz angesagt, jedenfalls werden dort Girls wie Mischa Barton und Paris Hilton in Ksubi gesichtet.

Screenshot

Bye, Bye Kunde

Mein nächster Gedanke ist, dass das Google-Layout für einen Online-Shop völlig ungeeignet ist. Bei einer Suchmaschine bin ich dankbar für viel Weißraum und knallharte Funktionalität. Mein Begehr ist schließlich nur eins, so schnell wie möglich wieder weg auf die gesuchten Online-Angebote. Bei einem Modelabel empfinde ich das als völlig gaga. Hallo, wenn ich Klamotten kaufen will, wäre doch ein bisschen Wohlfühlfaktor ganz klasse. Aber vielleicht hasst der typische Ksubi-Kunde jeden Schnickschnack, möchte am liebsten nur kurz in den Laden treten, mit einem Griff seine Lieblingsjeans packen, Geld auf den Tresen werfen und wieder im Outback verschwinden. Nur, wie gewinne ich so Neukunden?

Screenshot

Typischer Vampir-Effekt

Selbst, wenn das so ist, durch dieses Mimikri-Layout tut sich meiner Ansicht nach die Marke Ksubi keinen Gefallen. Gestärkt wird sie davon nicht. Der Wohlfühlfaktor bleibt total auf der Strecke, der Wiedererkennungswert erst recht. Und der Witz ist auch ziemlich schnell vorbei, wenn die Verkaufszahlen erstmal in den Keller rauschen. An die Bedürfnisse des Kunden wurde hier von den Designern jedenfalls nicht gedacht. Wahrscheinlich kann man mit dieser lustigen Idee und der sicherlich auch täuschend ähnlichen und damit gelungenen Umsetzung einen Preis gewinnen. Wohlmöglich kurzfristig richtig Wellen schlagen – immerhin schreibe ich am anderen Ende der Welt gerade darüber. Aber die Marke begeht damit in meinen Augen Harakiri. Was kommt als nächstes, Ksubi kopiert Digg? ™


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